Vindobona: Neue Dinner-Show mit gruseligen Musical-Hits

Die Weihnachtszeit naht und damit die Notwendigkeit von Geschenkideen. Da die Artistik-und Gastro-Show Palazzo heuer Covid-bedingt bereits das zweite Jahr in Folge ausfällt, sind zum Beispiel Dinner-Shows zurzeit rar gesät. Eine Ausnahme stellt das Vindobona am Wallensteinplatz dar. In der ehemaligen Kabarett-Location setzt der neue Betreiber Wolfgang Ebner auf den Mix aus Entertainment und Kulinarik.

Wie bei Culinarical, das vor der Pandemie im Haus der Ingenieure stattfand, bietet Ebner auch im Vindobona eine Melange aus Musical-Hits und themenspezifisch inszenierter Kulinarik. Wie etwa beim „Halloween Dinner“ am letzten Oktober-Wochenende. Für uns ein gewisses Wagnis, da wir das Frühstück im Theater-Café in nicht allzu guter Erinnerung haben. Alles in allem fällt unsere Bilanz aber positiv aus.

Anders als im Haus der Ingenieure kommt die Inszenierung im Vindobona mit viel kleinerem Cast und weniger optischen Effekten aus. Schlecht ist die Show trotzdem nicht.

Mit Jacqueline Braun, Wietske van Tongeren, Max Niemeyer, Markus Richter und dem musikalischen Leiter Andreas Brencic stehen fünf Musical-Profis auf der kleinen Bühne, die bereits bei großen Musical-Produktionen in Österreich und Deutschland als Erst- oder Zweitbesetzungen in Erscheinung getreten sind. In drei Showblöcken geben sie Klassiker aus mehr oder minder schaurigen Musicals wie der Rocky Horror Show, Phantom der Oper oder Tanz der Vampire, aber auch Hits wie „Es lebe der Zentralfriedhof“ zum Besten.

Dazwischen wird ein dreigängiges Grusel-Menü serviert (das auch in einer vegetarischen Variante bestellt werden kann). In unserem Fall Kürbistarte, geräucherter Heilbutt, Schmorzwiebel und vegetarisches Blut als Vorspeise. Duett von Kalbsbacke und -rücken, Gemüseasche und Rote-Rüben-Wasabipüree als Hauptgericht. Und ein Beerenmousse mit Schokolade, Erde und Luft (!) als Dessert. Punkto Geschmack gibt’s diesmal nichts zu meckern.

Die Gerichte sind beim Ticketpreis, der je nach Kategorie zwischen 89 und 119 Euro variiert, inkludiert. Für die Getränke bezahlt man extra. Wobei sich insbesondere die Weinpreise in Grenzen halten. Und was uns besonders freut: mit dem Weingut Oppelmayer aus Göttlesbrunn (NÖ) steht einer unserer Lieblingswinzer auf der Karte.

Unser Fazit: Nettes Ambiente, gute Musiker und ein zwar nicht rasend raffiniertes, aber sympathisch inszeniertes Drei-Gänge-Menü. Einzig beim Ticketpreis kam uns ein bisschen die Gänsehaut. 119 Euro haben wir nicht einmal bei Toni Mörwalds Palazzo auf den Tisch gelegt. Aber es ginge ja auch günstiger – Karten sind ab 89 Euro zu haben. Wer also noch ein Weihnachtsgeschenk für Mama und Papa braucht: ab 3. Dezember steht im Vindobona das „Dinner before Christmas“ auf dem Spielplan und ab Jänner gibt’s das Culinarical 5.1.

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